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Kekulé-Nr : geboren : in : Konf : getauft : in : Taufpate : |
4 08.06.1923 Freudenberg rk 09.06.1923 Freudenberg Johann Schwärzer Müller in Wutschdorf |
Stand : Lebensorte : |
Porzellangießer Postbeamter Freudenberg 35 Vohenstrauß Stuttgart-Fasanenhof |
oo : kirchlich : Trauzeugen : |
21.06.1947 Roggenstein Wende weibl. 23.12.1954 Vohenstrauß Jos. Wild, Schmied Roggenstein / Karl Krichenbauer, Holzdrechsler Roggenstein |
gestorben : in : Todesurs : begraben : in : |
22.09.1976 Stuttgart Magenkrebs/Lungenembolie 24.09.1976 Stuttgart-Möhringen |
Vater : Mutter : |
SCHWÄRZER Anton Josef *13.06.1877 03.04.1939 RUPPRECHT Barbara *01.09.1880 04.10.1928 |
1929-1936 Volksschule (7 Jahre war die Regelzeit) Firmung am 07.05.1932 Sein Nickname war "Alis'n-Toni" nach dem Hausnamen "Alis'n" Nach Auskunft seiner Schwester Maria vom 22.03.2006 nach der Schule als Hütebub in Geisselhof, später auch Mithilfe auf dem elterlichen Bauernhof. Mit 18 wollte er anscheinend freiwillig zur Waffen-SS. Die Stiefmutter und auch der Vormund Hans Schlosser (Schneiderbauer) gaben jedoch keine Erlaubnis. Laut Wehrstammkarte seit 1933 bei der Hitlerjugend. Bei seiner Musterung im Juli 1941 wird er als Hilfsarbeiter bezeichnet (er hatte keinen Beruf erlernt). 06.10.1941 - 21.02.1942 Arbeitsdienst in Regensburg-Wutzelhofen (Aufbau einer Wohnsiedlung) Erste Freundin aus Regensburg (lt. Schwester Maria und Bilder im Fotoalbum) 24.03.1942 - 01.06.1942 Infanterie Ersatzbataillon 302 in Budweis, Ausbildung zum Reiter. Geschichte des Ersatzbataillons 302: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/InfErsBat/InfErsBat302-R.htm 02.06.1942 - 17.06.1942 1. Feldersatzbataillon 297 4.Kompanie. 18.06.1942 - 23.07.1942 Infanterieregiment 524 10.Kompanie (bereits in der Ukraine, Gegend Poltawa-Charkow) Nach 5 Tagen an der Front 22.06.1942 Verwundung (Durchschuss linke Ferse) in Pzetrowska (bei Charkow in der Ukraine) 25.06.1942 Zugang im Ortslazarett Charkow Nord (von Hauptverbandsplatz) 26.06.1942 verlegt mittels Lazarettzug zum Reservelazarett Strausberg (bei Berlin, heute Kreiskrankenhaus) Anm: mein Vater hatte Glück, dass er zu dieser Zeit verwundet wurde. Das Feldersatzbataillon 297 wurde laut Informationen aus dem Internet ( http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Divisionseinheiten/IDEinheiten297-R.htm), im Januar 1943 in Stalingrad vollständig vernichtet. Geschichte des Infanterieregiments 524: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Infanterieregimenter/IR524.htm 11.08.1942 als kriegsverwendungsfähig abgegangen nach Iglau 14.08.1942 als Zugang beim Genes. Infanterie Ersatzbataillon II/135 Iglau gemeldet 15.08.1942 Ausstellung neues Soldbuch (liegt mir vor), weil das alte bei der Feldeinheit in der Ukraine verblieben war 24.07.1942 - 07.09.1942 Genes. Infanterie Ersatzbataillon II/135 Iglau 08.09.1942 - 22.09.1942 5. Schützen Ersatzkompanie II/135 23.09.1942 - 29.09.1942 Stammkompanie II/135 Geschichte des Infanterie Ersatzbataillon II/135: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/InfErsBat/InfErsBat135-R.htm 08.10.1942 als tropentauglich eingestuft 22.11.1942 auf afrikanischem Boden eingetroffen (Feldbataillon T3) 01.01.1943 Ernennung zum Obergrenadier Nach 4 Monate Afrika 08.03.1943 in Sedjenane in Tunesien in allierte Gefangenschaft lt. Meldung von 1. Kompanie Grenadierregiment 754 (334. Infanterie-Division, dies wurde laut www.lexikon-der-wehrmacht.de erst am 25.11.1942 gegründet) Anm: und wieder hatte er Glück in Gefangenschaft zu kommen. Laut http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Infanteriedivisionen/334ID.htm wurde die ganze Division im Mai 1943 in Tunis vernichtet. Geschichte des Grenadier-Regiments 754: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Grenadieregimenter/GR754.htm --- Nach seinen eigenen Angaben war er in Russland (bei Charkow) als Melder (mit Pferden!) eingesetzt. In Petschinegi (seine eigene Angabe(!), den Ort gibt es tatsächlich) wurde er verwundet (Durchschuss am Fuß). Anschließend Lazarett in Gladbeck (lt. Foto).???????? Laut Soldbuch ist er am 22.11.1942 auf afrikanischem Boden eingetroffen. Am 08.03.1943 kam er dort in Kriegsgefangenschaft. Nach seinen eigenen Angaben wurde er mit dem Schiff "Queen Mary" nach Amerika transportiert. Internierung in den Kriegsgefangenlagern Camp Huntsville (Huntsville Texas), Camp Howze (Gainesville Texas) und Camp Shanks (New York, Einschiffungslager) Nach seinen Erzählungen ging es ihm dort so gut, wie nie mehr zuvor oder wie nie mehr später in seinem Leben. Erst ab dem Tag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Mai 1945 wurden die Gefangenen zum Baumwollpflücken auf Farmen ausserhalb des Lagers eingesetzt. Entlassung aus der Gefangenschaft am 18.08.1946. Rücktransport mit dem Schiff "Queen Elizabeth". Nach Ankunft in Freudenberg wieder Mithilfe im Bauerhof seiner Stiefmutter. Kennenlernen von Gertrud Wagner. Da diese aber Flüchtling und auch noch evangelischen Glaubens war, wurde diese Beziehung von seiner Stiefmutter missbilligt. Beide verließen daher Wutschdorf und suchten in der Gegend von Vohenstrauß nach Arbeit. Erste Stelle war in Altentreswitz, jedoch hielten sie es dort wegen ausbeuterischem Verhaltens der Bauersfrau nur eine Woche aus. Im Januar 1947 Stelle in Roggenstein beim Huber-Bauer. Nachdem Gertrud schwanger wurde, heirateten sie am 21.06.1947 in Roggenstein. Beide hatten nach Ihren eigenen Erzählungen als Besitz lediglich die Kleider am Leibe. Das Hochzeitsmahl wurde mangels Tisch auf der Fensterbank eingenommen. Da die Arbeit auf dem Bauernhof ohne Zukunftperspektive war, suchte er nach einer anderen Arbeit. Er fand diese schließlich als Porzellandreher in der Porzellanfabrik Seltmann in Vohenstrauß. Unterkunft (ein Zimmer) fanden beide in Vohenstrauß beim Fischl-Bauer in der Langen Gasse. Im November 1947 wurde das erste Kind (Günther) im KH Vohentrauß geboren. Im Januar 1949 kam das zweite Kind zur Welt. Im Jahr 1952 zogen sie in die Ringgasse 130. Sie bewohnten im Dachgeschoss dieses Hauses zuerst ein Zimmer. Später zogen sie im selben Haus in das Erdgeschoss in eine Zweiraum-Wohnung. Nach dem das dritte Kind unterwegs war, benötigten sie wieder eine größere Wohnung. Sie bezogen wiederum im selben Haus eine Dreiraum-Wohnung. Im den Jahren 1957/1958 herrschte in Deutschland eine Rezession. Da Gerüchte umgingen, die Porzellanfabrik würde Personal entlassen, und seine Gesundheit bei der Arbeit bereits gelitten hatte (Gefahr einer Staublunge) suchte er nach anderer Arbeit. Auf Vermittlung eines ehemaligen Arbeitskollegen, der bereits bei der Post in Stuttgart arbeitete, bekam er 1958 eine Stelle beim Postamt 9 im Stuttgarter Hauptbahnhof. Die Arbeit wurde im Schichtbetrieb ausgeführt und bestand aus Ein- bzw. Ausladen von Postsäcken und Paketen aus Bahnpostwagen. Während der ganzen Zeit war er auf Wohnungssuche in Stuttgart und Umgebung um die Familie nachzuholen. Er selbst wohnte in dieser Zeit in verschiedenen Postwohnheimen (Ludwigsburg gegenüber Bahnhof, Stuttgart-Nord Friedhofstraße, Stuttgart-Bad-Cannstatt Taubenheimstraße). Im Jahr 1962 wurde ihm schließlich eine Postwohnung in Stuttgart-Fasanenhof Sautterweg 18 zugeteilt. Am 18.08.1962 zog die Familie nach Stuttgart. Bis zu seinem Tod im September 1976 arbeitete er beim Postamt 9 im Stuttgarter Hauptbahnhof. Da er im Schichtdienst arbeitete, war es ihm möglich in seiner Freizeit verschiedene Nebenjobs auszuüben. Eine nicht unerhebliche Zeit arbeitete er in der Seifenfabrik Rau (Speick-Seife) ín Stuttgart-Möhringen. Da diese 1968 nach Leinfelden umzog suchte er einen neuen Nebenjob. Er fand ihn in Stuttgart-Vaihingen beim Fackel-Verlag. Aus dieser Zeit stammen die vielen Bücher, die er immer wieder nach Hause brachte und an Verwandte und Bekannte verschenkte.